Die Legende besagt, dass, um seiner kleinen Schwester
die Schulhefte bezahlen zu können, Kool Herc
im Gemeinschaftsraum seines Sozialbaus die erste
Block Party schmiss. Am Ende des Tages
entspringt aus Banalem also doch Magisches.

Wer hätte je gedacht, dass die Kultur, die
in jener Nacht zu Kult wurd‘, fuffzig Jahre später
als die weltweit dominierende Musikrichtung gelten darf.
Vom Wellblechdach jeder Favela zu den normalen Häusern
und Villen derselben Stadt, HipHop ist Weltmacht!

Zwar vielleicht nicht mal für jeden gleich sichtbar,
aber in vielen Lebensteilen sickert der HipHop
geprägte Style hinein. Von der Art des Sprechens,
den Klamotten, über das Grafikdesign, bis hin zum Videoschnitt
und der Optik, die den traditionalistischen Kopf fickt.

Ohne zu übertreiben, es war fast schon ein biblischer
Siegeszug, der aber nie sicher betrieben wurd‘,
sondern basierte auf Diebesgut, das vertrieben wurd‘.
Frag mal Grandmaster Caz, der erzählt von diesem miesen Move,
verliert aber trotzdem dabei nie den Mut.
Ich zieh den Hut vor ihm wie vor diesem Gut!

Denn
Peace, love, unity, and havin fun!
ist der Leitspruch für all die Heads im Land,
die die Decks im Stand checken,
Mikros mit ihrem Raps in Brand stecken
und mit Graffs die Wand bedecken,
sowie jeden der ‘nen Headspin tanzt

Peace, love, unity, and havin fun!
Jeder, der was tun will, fängt schlicht an,
hängt sich dran und strengt sich an,
bis der Kenntnisstand dann endlich langt,
um letztlich ganz entspannt zu brennen!
Peace, love, unity, and havin’ fun!

 
Erstmals ging's um den Erdball, als die
Sugar Hill Gang Rappers‘ Delight ersan’,
indem sie mit Verstand unter anderem Cazs
Vers nahm und die Lyrics mit Chics good
times bassline versah. Auch wenn's zuerst mal
kaum einer verstand, entstand das Verlangen
nach allerhand mehr Funk, den Grandmaster Flash dann
mit den Furious Five erfand und weiter verbreitete,
indem sie sich ein Herz nahmen und ein Bild ihres Umfelds zeichneten,
womit sie den Nährsand für alles Weitere bereiteten.

Zur Kultur verwoben und erhoben wurden zuletzt
die einzelnen Elemente des Rap, DJing, Breakdance und Graff‘
durch Africa Bambata sowie den Wildstyle Film,
so dass sie seitdem weithin ‘ne Einheit bilden.
Ab da lässt sich auch so manch ein Rap-Meilenstein finden:
von Kurtis Blow, BDP, Run DMC, Public Enemy,
bis NWA, Ice T, den Beasties und Cypress Hill,
bleibt nicht nur das Vermächtnis der freshness im Gedächtnis,
sondern letztlich auch die Message, dass der Zeitgeist will,
dass Kreativität und Einsatz aus Leidenschaft killn,
so lange Originalität und was echt is‘ ‘ne Gemeinschaft bilden!

Denn
Peace, love, unity, and havin‘ fun!
ist der Leitspruch für all die Heads im Land,
die die Decks im Stand checken,
Mikros mit ihrem Raps in Brand stecken
und mit Graffs die Wand bedecken,
sowie jeden der ‘nen Headspin tanzt.

Peace, love, unity, and havin‘ fun!
Jeder, der was tun will, fängt schlicht an,
hängt sich dran und strengt sich an,
bis der Kenntnisstand dann endlich langt,
um letztlich ganz entspannt zu brennen!
Peace, love, unity, and havin’ fun!

 
Während in den Staaten nach und nach jede Küste und Stadt
ihren Beitrag mit ihrem Style gab, dauerte es in Europa ‘ne Zeitlang
bis sich HipHop verbreitet hat und seinen Einstand fand.
Die Breakdancewelle Anfang der Achtziger küsste uns wach,
lange bevor die Masse es raffte oder dazu bereit war.

Und bis es mehr als ein paar Verrückte zusammen führte
und dann verführte Kundschaft für den Umsatz sorgte,
musste die Szene ganz tief im Untergrund reifen,
von wo sie sich kunterbunt, meist unter Verwunderung,
um Neunzig drum herum aus der leichten Versenkung befreite.

Diese Zeit kann man als die der eignen Erweckung bezeichnen,
denn man machte sich die heiße Entdeckung zu Eigen,
indem man die kreativen Praktiken mit der heimischen
Erfahrungsrechnung speiste und langsam aneignete.

Die Legende besagt, was in Paris die Partys in den terrains vagues,
waren in Deutschland die äußern Jams im Park
und Jugendhaus, wo man sich am Wochenend‘ traf,
bei Dudes Zuhaus‘, die sich wohl ständig sahn,

denn es gab wochenendlich woanders Events im Ka -
lender und Dank des Wochenendticket der Bahn
Pendler, die zur Not vielleicht sogar wie so’n paar
Penner am Bahnhof schliefen, aber niemals losließen,
weil sie’s gar so liebten. HipHop Mon Amour!
Ja, so bekam die Globalkultur lokale Spuren,
womit sie glokal wurd‘. Wie die Legende besagt.


Peace, love, unity, and havin fun!
ist der Leitspruch für all die Heads im Land,
die die Decks im Stand checken,
Mikros mit ihrem Raps in Brand stecken
und mit Graffs die Wand bedecken,
sowie jeden der nen Headspin tanzt.

Peace, love, unity, and havin‘ fun!
Jeder der was tun will, fängt schlicht an,
hängt sich dran und strengt sich an,
bis der Kenntnisstand dann endlich langt,
um letztlich ganz entspannt zu brennen!
Peace, love, unity, and havin’ fun!